Verschiebung der EUDR wichtiger erster Schritt zu praxistauglichen Lösungen für die deutsche Rinderhaltung

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Bonn, 24.09.2025 – Der Verband der Fleischwirtschaft begrüßt ausdrücklich den angekündigten Vorschlag von EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall, die Anwendung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) um ein weiteres Jahr zu verschieben.

„Die Verschiebung ist ein wichtiger erster Schritt, reicht aber für den Rindfleischsektor bei weitem nicht aus“, erklärt Steffen Reiter, Hauptgeschäftsführer des VDF. Die aktuellen Vorgaben stellen die heimische Rinderhaltung vor erhebliche Herausforderungen: Obwohl deutsche Betriebe nachweislich nicht zur Entwaldung beitragen, werden sie durch umfassende Nachweis- und Berichtspflichten unverhältnismäßig belastet. Das gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltiger, regionaler Wertschöpfungsketten. „Deshalb fordern wir die EU-Kommission auf, die gewonnene Zeit für eine grundlegende Überarbeitung der Verordnung zu nutzen. Es braucht eine eigene Risiko-Kategorie für Regionen wie Deutschland, in denen keine Verbindung zur Entwaldung besteht,“ ergänzt Reiter.

Für diese Regionen müssen die Nachweis- und Berichtspflichten deutlich reduziert werden. Nur so kann die EUDR wirksam zum Waldschutz beitragen, ohne die Rinderhaltung in Deutschland durch unnötige Bürokratie zu gefährden. Auch entlang der Lieferkette sollten Waren, die ohne Entwaldungsrisiko auf den EU-Binnenmarkt gelangen, nicht mehrfachen Berichtspflichten unterliegen.

Die deutsche Rinderhaltung steht für verantwortungsvolle Produktion und transparente Lieferketten. Eine zukunftsfähige EUDR muss diese Realität anerkennen und praktikable Lösungen schaffen – damit echter Waldschutz erreicht wird, ohne die europäische Landwirtschaft in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu schwächen.