18.06.2025
Branche
Die Fleischerzeugung als Wirtschaftsfaktor
Die Fleischwirtschaft versorgt allein in der Bundesrepublik rund 73 Millionen Menschen zuverlässig mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Mit einem Jahresumsatz von mehr als 45 Milliarden Euro ist sie der umsatzstärkste Zweig der verarbeitenden Nahrungsmittelindustrie. Rund 128.000 Menschen arbeiten in unseren 1.481 Betrieben gemäß streng kontrollierten Qualitäts- und Hygienestandards.
Vergrößern© Verband der Fleischwirtschaft e. V.
Auch in der beruflichen Bildung engagiert sich die Fleischwirtschaft nachhaltig und bietet über 50 Ausbildungswege im technischen, logistischen und kaufmännischen Bereich. Dazu zählen hochwertige Ausbildungen in Handwerk und Technik – wie Fleischer, Fachinformatiker und Industriemechaniker. Auch die Optionen einer akademischen Laufbahn sind vielfältig. So bietet die Fleischwirtschaft zahlreiche duale Studienmöglichkeiten im natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich an.
Die Fleischwirtschaft setzt Trends in allen Produktsegmenten und baut ihr Angebot weiter aus, um Kundenwünsche gezielt bedienen zu können, etwa im wachsenden Segment von hochwertigen Bio-Produkten oder im Convenience-Bereich. Die Konsumausgaben für Bio-Fleischprodukte betrugen im Jahr 2019 3,7 Prozent des Gesamtmarktes für Fleisch.
Strenge Qualitätskontrollen im QS-System
Die Fleischwirtschaft sorgt gemeinsam mit den Partnern in der Wertschöpfungskette Fleisch für Produktsicherheit vom Futtermittel bis zur Ladentheke. Dazu hat die Branche bereits vor 20 Jahren ein neutrales Kontrollsystem mit festen Regeln über alle Produktionsstufen hinweg auf den Weg gebracht. Das QS-Prüfzeichen für Fleisch mit einer neutralen Kontrollsystematik und einem strengen Sanktionsmechanismus bietet Produktsicherheit für alle Partner in der Produktion und die Verbraucher. Die dahinterstehende Systematik hat sich hervorragend bewährt und wird inzwischen auch für andere frische Lebensmittel angewendet.
Die deutsche Fleischwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Lebensmittelbranche
Die deutsche Fleischwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Lebensmittelbranche und ist mit rund 128.000 Beschäftigten bzw. dem Anteil von über 25% auch der größte Arbeitgeber der deutschen Ernährungsindustrie.
VergrößernAnteile der Fleischwirtschaft am Gesamtumsatz der Ernährungsindustrie
Höchste Qualität, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kundenorientierung zu bezahlbaren Preisen zeichnen die hochinnovative deutsche Lebensmittelproduktion aus. Mit fast 22 % hatte die Fleischwirtschaft im Jahr 2023 auch den größten Anteil am Gesamtumsatz der deutschen Ernährungsindustrie von 232,6 Mrd. Euro.
Vergrößern© Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie
Fleisch „made in Germany“ ist auf dem Weltmarkt sehr gefragt
Eng mit ihrem Produktionsstandort verbunden und fest in die globale Lebensmittelkette integriert, ist die Ernährungsindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum.
Im Jahr 2023 betrug das Gesamtexportvolumen der deutschen Ernährungsindustrie ca. 81,6 Mrd. Euro. Die Fleischwirtschaft trug dazu mit 14,2 Mrd. Euro bei und sorgte damit für die nachhaltige Verwertung der in Deutschland produzierten Menge an Schweine,- Rind- und Geflügelfleisch. (Link: https://www.fokus-fleisch.de/fleischexport-notwendig-und-nachhaltig). Damit nimmt die deutsche Fleischwirtschaft im Lebensmittelexport den 3. Platz ein: Nach Süß- und Dauerbackwaren bzw. Milch und Molkereipodukten.
Vergrößern© Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie
Export - ein wichtiger Faktor für Nachhaltigkeit
Der Anspruch der Fleischwirtschaft ist es, möglichst alle Teilstücke eines Tieres nach der Schlachtung für die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln und damit nachhaltig zu verwenden. Auf Grund unterschiedlicher Verzehrpräferenzen der Verbraucher und saisonaler Effekte (z. B. die Grill- oder Weihnachtssaison) ist dies nur mit der Beteiligung am internationalen Handel möglich.
Es gibt Teilstücke von Schwein und Rind, die bei deutschen Verbrauchern besonders beliebt sind. Diese werden in einer größeren Menge nachgefragt als hierzulande erzeugt. Dazu zählt z. B. das Rinderfilet. Beim Schwein sind es die Schnitzel, Koteletts oder Schinken. Die beim deutschen Verbraucher besonders beliebten Teilstücke werden hingegen auch aus anderen Ländern nach Deutschland geliefert. Neben der großen Nachfrage nach bestimmten Teilstücken ist in dem Zusammenhang auch der Wunsch nach Vielfalt und Abwechslung auf dem Teller entscheidend.
So erklärt sich, dass hierzulande mehr Fleisch erzeugt wird als verbraucht und trotzdem eine erhebliche Menge importiert wird. Denn: Der Fleischmarkt ist ein Teilstückmarkt.