EU – Deutlich weniger Schaffleischimporte in 2021

EU-Schaffleischproduktion (Januar bis August)Vergrößern Herunterladen
EU-Importe und Deutschlands Importe von SchaffleischVergrößern Herunterladen
VDF, 05.11.2021 - Die Schaffleischproduktion in der EU hat im bisherigen Verlauf des Jahres 2021 moderat zugenommen, während die Importe um mindestens ein Fünftel gesunken sind. Dies geht aus den bislang verfügbaren Daten von Eurostat für den Zeitraum von Januar bis August hervor.

Demnach wurden in der EU in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres rund 288.000 Tonnen Schaffleisch und damit lediglich etwa 1 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres erzeugt. In Spanien, dem größten Produktionsland innerhalb der Gemeinschaft, wurde die Erzeugung um 5 % auf 82.000 Tonnen ausgedehnt. Auch in Frankreich konnte die Produktion gesteigert werden um 3,5 % auf gut 60.000 Tonnen.

Irland verzeichnete einen starken Rückgang um mindestens 7 %. Ähnlich ist die Entwicklung im benachbarten Vereinigten Königreich. Die Schaffleischerzeugung in Griechenland und Italien konnte jeweils um gut 4 % erhöht werden. Deutschland und die Niederlande meldeten hingegen einen Rückgang der Schaffleischerzeugung gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um jeweils rund 6 %.

Nach Angaben von Eurostat ist der Außenhandel im Jahr 2021 bis einschließlich Juli deutlich zurückgegangen. Die Einfuhr von Schaffleisch in die EU wird von zwei Herkunftsländern dominiert, dem Vereinigten Königreich mit 50 % Anteil und Neuseeland mit knapp über 40 % Anteil an der gesamten EU-Importmenge. Die Bezugsmenge aus beiden Ländern ist jeweils um rund ein Fünftel im Vergleich mit dem Vorjahr gesunken.

Was Neuseeland angeht, blieb die Exportmenge des Landes im Jahresvergleich insgesamt weitgehend stabil. Da jedoch die Nachfrage aus China und den USA merklich gewachsen ist, waren für Europa insgesamt nur begrenzte Mengen verfügbar.

Im Falle des Vereinigten Königreichs haben logistische Schwierigkeiten unmittelbar nach dem BREXIT, geringere heimische Produktion und hohe Preise zu den geringeren Liefermengen in die EU geführt.

Maßgeblich für den gesamten Rückgang der EU-Importe war vor allem die geringere Einfuhrmenge Deutschlands, die im Zeitraum von Januar bis Juli 2021 massiv zurückgegangen ist. Während deutsche Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich nahezu zum Erliegen kamen, belief sich der Rückgang der Bezüge aus Neuseeland auf rund 40 %. Die Einfuhren aus Australien, die allerdings nicht so bedeutend sind, gingen um die Hälfte zurück.

Die verfügbare Menge an Schaffleisch in der EU ist somit gesunken, so dass trotz des moderaten Anstiegs der Bruttoeigenerzeugung und der coronabedingt geringeren Nachfrage Preissteigerungen zu verzeichnen sind.