Welt – USDA-Herbstprognose für Fleischerzeugung und Handel

VDF, 25.10.2021 - Auf Basis der aktuellen Marktdaten der wichtigsten Produktions- und Handelsnationen der Welt im Fleischsektor hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Prognose für die Entwicklung der Fleischmärkte im noch laufenden Jahr 2021 erneut angepasst. Der Herbstbericht enthält außerdem eine Prognose für das kommende Jahr 2022. Nachfolgend die wichtigsten Aussagen:

Die Prognose für die weltweite Schweinefleischproduktion 2021 wurde nun mit insgesamt rund 106 Millionen t um 4,6 % gegenüber der Frühjahrsprognose nach oben korrigiert. Mit dieser Anpassung würde die Produktion in 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 11 % ansteigen. Hauptgrund für die Korrektur nach oben ist die deutliche Anhebung der Prognose für die Schweinefleischproduktionsmenge in China gegenüber dem Vorjahr (+26 %), die wiederum auf die Erholung der dortigen Schweinehaltung von der ASP zurückgeführt wird. Weitere moderate Produktionsausdehnungen erwarten die Amerikaner in diesem Jahr für Brasilien, Mexiko, Russland, Vietnam sowie für die EU und VK. Dagegen soll die Schweinefleischerzeugung in den USA deutlich zurückgehen (von 12,8 Mio. t im Jahr 2020 auf 12,5 Mio. t in den Jahren 2021 und 2022).

Für das kommende Jahr 2022 prognostiziert das USDA allerdings einen Rückgang der chinesischen Schweinefleischproduktion um rund 5 % auf 43,7 Mio. t. Für die weltweite Schweinefleischproduktion würde somit im kommenden Jahr ein Rückgang um rund 2 % auf 104,2 Mio. t vorhergesagt.

Die Schweinepreise sind seit Anfang 2021 stark gesunken und bleiben bis auf Weiteres auf niedrigem Niveau. Auf die Produzenten kämen laut Prognose in Zukunft schwierigere Zeiten zu, da die Produktionskosten weiterhin hoch bleiben. Dies wird wahrscheinlich dazu führen, dass die Schweinefleischproduktion weltweit künftig zurückgeht und der Importbedarf einiger Länder ansteigen wird.

Chinas Schweinefleischimporte werden im kommenden Jahr voraussichtlich fast 4,75 Millionen Tonnen erreichen und damit rund 6 % über dem Vorjahr liegen, nachdem sie 2021 aufgrund steigender heimischer Schweinefleischproduktion und gedrückter Preise voraussichtlich um 15 % unter dem Vorjahreswert liegen werden (781.000 t). Trotzdem wird die chinesische Importmenge auch im kommenden Jahr unter dem Rekordwert von 2020 bleiben.

Insgesamt wird nur ein leichter Rückgang des weltweiten Schweinefleischhandels in 2021 auf rund 11,6 Millionen Tonnen prognostiziert (-1 %), da gestiegene Importmengen vor allem in Japan, Hongkong, den Philippinen, Vietnam und den USA zu erwarten sind. Chinas Anteil am globalen Importmarkt für Schweinefleisch beläuft sich momentan auf 38 % und damit fünf Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr.

Für die EU erwartet das USDA nach dem Rekordjahr 2020 einen Rückgang der gesamten Schweinefleischexporte um 3 % in diesem Jahr und einen erneuten moderaten Anstieg im kommenden Jahr.

Im Sektor Rindfleisch geht das USDA von einem nur geringfügigen Anstieg der globalen Rindfleischproduktionsmenge im noch laufenden Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr auf 57,7 Mio. t (+117.000 t bzw. 0,2 %) aus. Für 2022 wird eine weitere Ausdehnung der Produktionsmenge auf 58,2 Mio. t prognostiziert (+0,6 %). Zunahmen werden vor allem in Indien, den USA, China und Südafrika erwartet.

Der Verbrauch an Rindfleisch wird sich in diesem und im kommenden Jahr vor allem in China ausdehnen (von 9,5 Mio. t im Jahr 2020 auf 10,3 Mio. t in 2022).

Die weltweite Exportprognose für Rindfleisch für 2021 liegt mittlerweile bei 11,7 Millionen Tonnen (+4,3 % ggü. 2020). Zum Teil große Anstiege in der Exportmenge werden in diesem Jahr für Indien, die USA, Neuseeland, Kanada, Uruguay und Paraguay erwartet. Dagegen werden für Argentinien, Australien und die EU rückläufige Exportmengen vorhergesagt. Die Schätzungen für das kommende Jahr sind insgesamt eher leicht positiv (+1,6 % auf 11,9 Mio. t).