Welt – USDA-Herbstprognose für Fleischerzeugung und Handel

VDF, 04.12.2020 - Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seine Einschätzung für die Entwicklung der Fleischmärkte im noch laufenden Jahr 2020 vor dem Hintergrund des aktuellen Marktgeschehens erneut korrigiert. Der Herbstbericht enthält außerdem eine Prognose für das kommende Jahr 2021. Nachfolgend die wichtigsten Aussagen:

Die Prognose für die weltweite Schweinefleischproduktion 2020 wurde nun mit insgesamt rund 98 Millionen t erneut leicht nach oben korrigiert. Trotz dieser Anpassung bleibt die Produktion jedoch in 2020 immer noch gut 4 % unter dem Niveau des Vorjahres. Hauptgrund für die Korrektur nach oben gegenüber den bisherigen Prognosen ist die erneute Korrektur der Prognose für die Schweinefleischproduktion in China aufgrund der weiteren Erholung der dortigen Schweinehaltung vom ASP-Ausbruch. So bauen die Schweineerzeuger dort ihre Bestände wieder auf, um von den aktuell attraktiven Inlandspreisen zu profitieren. Für das kommende Jahr 2021 prognostiziert das USDA einen Anstieg der weltweiten Schweinefleischproduktion auf gut 102,1 Mio. t und damit gut 4,4 % über das bislang erwartete Volumen vom noch laufenden Jahr 2020. Deutliche Produktionsausdehnungen erwarten die Amerikaner vor allem wiederum in China (+9 %) sowie in den Top-Produktionsländern Brasilien und Mexiko (jeweils +4 %), Russland (+2 %), Vietnam (+5 %) und Philippinen (+6 %). Für die USA selbst wird für das kommende Jahr aufgrund der bisherigen Covid-19-Beeinträchtigungen nur ein leichter Produktionszuwachs von gut 1 % erwartet. Noch eine geringere Wachstumsrate wird für die EU (+0,6 %) vorhergesagt und für Kanada wird laut Herbst-Prognose im kommenden Jahr 2021 mit 2,1 Mio. t ein gegenüber dem aktuellen Jahr unverändertes Produktionsvolumen erwartet. Für das noch laufende Jahr wird allerdings von einem Anstieg der kanadischen Produktion um gut 5,5 % auszugehen sein.

Deutsche Exportmengen an Schweinefleisch, die bislang für Drittländer, v. a. China, bestimmt waren, müssen nun ihren Absatz auf einem fast gesättigten EU-Markt finden. Zusammen mit der gestiegenen Produktion in anderen Ländern dürfte dies zu schwächeren Weltmarktpreisen führen.

Insgesamt wird ein Anstieg des weltweiten Schweinefleischhandels in 2020 auf rund 10,4 Millionen Tonnen erwartet (+22 %). Dabei trägt China mit einer Importmenge von voraussichtlich 4,8 Mio. t den höchsten Anteil. Die chinesische Importmenge wird sich gegenüber 2019 fast verdoppeln (+96 %). Für das kommende Jahr rechnet das USDA mit einem Rückgang der chinesischen Importmenge aufgrund der Erholung der heimischen Produktion auf 4,5 Mio. t. Chinas Anteil am globalen Importmarkt für Schweinefleisch würde sich somit gegenüber dem aktuellen Jahr um rund drei Prozentpunkte auf immerhin etwa 44 % reduzieren.

Im Sektor Rindfleisch erwartet das USDA einen Rückgang der globalen Rindfleischproduktionsmenge im noch laufenden Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr von gut -2 % auf 60,4 Mio. t. Für 2021 wird jedoch eine leichte Erholung der Produktionsmenge auf 61,4 Mio. t prognostiziert (+1,7 %). Wichtigste Zunahmen werden im kommenden Jahr vor allem in Indien (+8 %) und Brasilien (+4 %) erwartet.

Die weltweite Exportprognose für Rindfleisch für 2020 liegt mittlerweile bei 10,4 Millionen Tonnen (-4 % ggü. 2019). Die zum Teil großen Rückgänge in der Exportmenge Australiens, Indiens, Uruguays, Kanadas, Neuseelands und der USA können nicht durch Ausdehnung der Rindfleischexporte der übrigen Hauptproduzenten der Welt kompensiert werden. Die Schätzungen für das kommende Jahr sind insgesamt eher positiver (+3 % auf 10,76 Mio. t). Exportmengensteigerungen werden mit Ausnahme von Argentinien und Australien bei fast allen Hauptproduzenten der Welt im kommenden Jahr prognostiziert.