EU – Vorausschau für die Agrarmärkte 2018 und 2019

VDF, 29.10.2018 - Im neuesten von der EU-Kommission veröffentlichten Prognosebericht für die kurzfristige Entwicklung der Agrarmärkte wird für das noch laufende Jahr von einem kleinen Anstieg der Nettofleischerzeugung (Rot- und Weißfleisch) um 1,7 % auf 47,75 Mio. t SG ausgegangen. Für das kommende Jahr wird ein geringfügiger Rückgang um 0,5 % vorhergesagt.

Beim Außenhandel wird auf der Importseite für das noch laufende Jahr 2018 eine im Jahresvergleich unveränderte Menge von rund 1,6 Mio. t (SG) veranschlagt. Im kommenden Jahr wird dagegen ein Wachstum um 7,1 % erwartet. Für die gesamten Fleischexporte der EU rechnet man nach dem starken Rückgang im vergangenen Jahr mit einem kleinen Anstieg um rund 2 % im laufenden Jahr. Für 2019 wird ein Exportrückgang von maximal 3 % erwartet.

Für die Schweinefleischproduktion wird nach dem Anstieg der Schlachtungen in der ersten Jahreshälfte 2018 mit einem Plus von 1,5 % für das gesamte laufende Jahr gerechnet. Für das kommende Jahr wird ein Rückgang um 1 % auf ein Gesamtproduktionsvolumen von rund 23,8 Mio. t prognostiziert.

Die Prognose für den Außenhandel mit Schweinefleisch steht unter dem Vorbehalt der großen Unsicherheit einer weiteren Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest sowohl in der EU als auch in China und den aktuellen Handelskonflikten auf dem Weltmarkt. China ist nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt für EU-Schweinefleischexporte, wobei die Lieferungen gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgingen. Die Lieferungen nach Hongkong fielen deutlich stärker hinter das Vorjahresergebnis zurück. Demgegenüber stand ein Anstieg der Exporte nach Südkorea, den Philippinen, den USA, der Ukraine und Vietnam. Insgesamt wird erwartet, dass die Schweinefleischexporte im laufenden Jahr steigen und die der Nebenprodukte zurückgehen werden. In der Summe wird ein Zuwachs der Exporte für den Schweinefleischsektor von 2,5% prognostiziert. Für 2019 wird parallel zum Produktionsrückgang von sinkenden Exportmengen (-5 %) ausgegangen.

Die durchschnittlichen Schweinepreise in der EU sind in 2018 bislang deutlich unter das Niveau des Vorjahres gefallen und dürften bis zum Jahresende weiter unter Druck bleiben. Die weitere Preisentwicklung wird weitgehend von den globalen Handelsbedingungen bestimmt werden.

Im Rindfleischsektor wird die Produktion kurzfristig leicht steigen (+1,6 % 2018/2017) und im kommenden Jahr weiter stabil bleiben. Für den Rindfleischexport wird in diesem Jahr ein Rückgang um 8 % auf rund 250.000 t erwartet und für das kommende Jahr um weitere 2 %. Bei den Lebendviehexporten werden hingegen sowohl für dieses als auch für kommendes Jahr leichte Zunahmen um 1 bis 2 % prognostiziert. Die Rindfleischimporte der EU werden laut Bericht in diesem Jahr um 6 % steigen. Für 2019 wird ein weiterer leichter Anstieg um 2 % vorhergesagt. Der Rindfleischkonsum steigt in diesem Jahr leicht um 1,8 %. Für das kommende Jahr wird keine Veränderung erwartet.