Welt – Prognose für Fleischerzeugung und Handel

VDF, 28.10.2016 - Basierend auf Daten der wichtigsten Produktions- und Handelsnationen im Fleischsektor hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Vorausschau auf die Weltfleischmärkte auf Grundlage der gegenwärtigen Entwicklungen auf dem globalen Markt aktualisiert. Nachfolgend die wichtigsten Aussagen:

Für den Sektor Schweinefleisch wird die Prognose der globalen Schweinefleischerzeugung für das laufende Jahr 2016 auf 108,2 Mio. Tonnen geschätzt. Sie liegt damit etwa 2 % niedriger als im Jahr zuvor. Der Grund für diesen Rückgang liegt fast vollständig am Produktionsabbau des weltgrößten Produzenten China, dessen Schweinefleischerzeugung im Vergleich zum Vorjahr um ca. 6 % zurückgehen wird. Für 2017 wird dagegen nicht nur eine Erholung der Weltschweinefleischerzeugung angekündigt, sondern sogar ein höheres Volumen als das Niveau des Jahres 2015 prognostiziert, nämlich plus rund 3 % auf gut 111 Mio. t. Auch hierfür soll eine Ausdehnung (Erholung) der Produktion in China verantwortlich sein. Damit dominiert China weiterhin die weltweite Schweinefleischerzeugung mit einer Gesamtmenge von mindestens 53,7 Mio. im kommenden Jahr.

Für die EU wird im Jahr 2016 ein geringfügiger Anstieg der Produktion vorhergesagt (+0,3 % auf 23,35 Mio t) und für 2017 wird von einer unveränderten Erzeugungsmenge für die EU ausgegangen. Auch der Verbrauch in der EU soll im kommenden Jahr konstant bei 20,06 Mio. t bleiben, nachdem sich allerdings ein deutlicher Rückgang um 4 % im laufenden Jahr gegenüber 2015 abzeichnen wird.

Die Produktion in den USA wird sich weiter von den PED-Fällen erholen. Für 2016 ist ein Wachstum von rund 2 % und im kommenden Jahr um sogar 4 % vorhergesagt. Die brasilianische Schweinefleischerzeugung wird nach Einschätzung des USDA in diesem Jahr um 5,4 % und im kommenden Jahr um mindestens 3 % zulegen. Für die russische Schweinefleischerzeugung wird eine kräftige Ausdehnung von 2,6 Mio. t im Jahr 2015 auf 2,9 Mio. t im kommenden Jahr erwartet, wobei die Importe sich auf nur noch 400.000 t reduzieren (im Jahr 2012 waren es über 1 Mio. t). Der kräftigste Importzuwachs wird dennoch in Asien erwartet, vor allem China wird seine Schweinefleischeinfuhren in diesem Jahr mit insgesamt ca. 2,4 Mio. t gegenüber dem Jahr 2014 mehr als verdreifachen. Im kommenden Jahr wird aufgrund der Erholung der heimischen Erzeugung ein leichter Rückgang der chinesischen Schweinefleischimportmenge auf 2,3 Mio. t prognostiziert.

Im Sektor Rindfleisch lautet die Prognose für das Jahr 2016 für die Produktion von Rind- und Kalbfleisch auf rund 60,5 Mio. t (+0,8 % ggü. 2015), bevor diese im kommenden Jahr auf 61,3 Mio. t ansteigt (+1,4 %).

Die weltweiten Rindfleischexporte im laufenden Jahr werden auf 9,6 Mio. t geschätzt, das wäre ein Rückgang um etwa 4 % gegenüber dem Vorjahr. In 2016 wird für die bedeutendsten Ausfuhrländer insgesamt ein Anstieg um fast 3,5 % auf 9,9 Mio. t. vorausberechnet.

Steigende Exporte werden in diesem und im kommenden Jahr für Brasilien, Indien, Argentinien, Kanada, Uruguay, Paraguay und die EU erwartet. Für Australien, Neuseeland und die USA werden dagegen z. T. kräftige Rückgänge prognostiziert.

Die Einfuhrmenge der wichtigsten Importländer wird für das laufende Jahr mit rund 7,6 Mio. t ungefähr genauso hoch geschätzt wie im Jahr 2015. Für das kommende Jahr wird eine Steigerung des Einfuhrbedarfs der wichtigsten Importnationen um 1,3 % vorhergesagt.