Deutschland – Außenhandel im Fleischsektor – Januar bis September 2011

Deutsche Importe und Exporte von Fleisch und Fleischwaren (Januar bis September)Vergrößern Herunterladen
VDF, 25.11.2011 - Nach einer kurzen Rezession im Zusammenhang mit der Dioxinkrise im ersten Quartal 2011 kehrte der deutsche Außenhandel im zweiten und dritten Quartal zu seiner gewohnten dynamischen Entwicklung zurück und verzeichnete im gesamten Zeitraum von Januar bis September sowohl auf der Einfuhr- als auch auf der Ausfuhrseite hohe Wachstumsraten. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.

Die Vorläufigkeit der Daten schlägt sich insbesondere bei den Importen nieder, wo der Anteil der Korrektur- und Schätzungswerte gut 15 % der Gesamteinfuhrmenge beträgt. Bei den Exporten macht der Korrekturfaktor weniger als 3 % der Gesamtausfuhrmenge aus.

Die Einfuhren von Fleisch und Schlachtnebenerzeugnissen stiegen gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres um gut 7 % auf rund 1,7 Mio. t. Aufgrund steigender Preise legten die Einfuhren wertmäßig sogar um 15 % auf ein Gesamtvolumen von 4,1 Mrd. € zu. Etwa die Hälfte aller Importe erfolgten im Schweinefleischsektor. Auf EU-Mitgliedsstaaten entfallen gut 99 % aller Einfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch.

Auf frisches und gefrorenes Rindfleisch entfielen gut 13 % aller Importe, wovon gut 83 % aus EU-Ländern kamen. Aus Drittländern wurden 38.200 t eingeführt, mehr als die Hälfte davon (52 %) aus Argentinien. Gut 84 % aller Rindfleischeinfuhren entfielen auf frisches Rindfleisch. Die Einfuhren von frischem und gefrorenem Rindfleisch stiegen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 2 % auf gut 222.000 t. Die Einfuhren des gesamten Rindfleischsektors blieben mit gut 253.000 t weitgehend stabil.

Geflügelfleisch und Geflügelnebenerzeugnisse trugen mit gut 19 % zur Einfuhrmenge von Fleisch und Schlachtnebenerzeugnissen bei, 92 % davon wurden aus anderen EU-Ländern geliefert. Die Einfuhren des Geflügelfleischsektors verzeichneten einen starken Rückgang (um 9 %) auf rund 323.000 t.

Die Einfuhren im gesamten Fleischsektor beliefen sich auf 2 Mio. t im Gesamtwert von mehr als 5,1 Mrd. €. Fast 17 % davon entfielen auf Fleischwaren (Würste und Zubereitungen aus Fleisch). Die Einfuhren von Fleischwaren stiegen gegenüber dem Vorjahr um 13 %.

Die Ausfuhren von Fleisch und Schlachtnebenerzeugnissen verzeichneten einen Anstieg um rund 9 % auf 2,6 Mio. t. Wertmäßig konnten sich die Fleischexporte um über 16 % auf rund 5,3 Mrd. Euro steigern. Überdurchschnittlich hohe Anstiege verzeichneten insbesondere die Ausfuhren im Sektor Schweinefleisch. Die Ausfuhren von frischem Rindfleisch blieben mit rund 245.000 t stabil. Stark gesunken (-21 %) sind dagegen die Ausfuhren von gefrorenem Rindfleisch. Die Exporte von Geflügelfleisch und Geflügelschlachtnebenerzeugnissen stiegen um rund 4 % auf 328.377 t.

Gut 82 % aller Ausfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch entfielen auf den Intra-EU-Handel (ca. 1.028.000 t). Rund 220.000 t wurden in Drittländer exportiert, davon gut 45 % nach Russland. An zweiter Stelle beim Drittlandsexport stieg Südkorea mit einem Einfuhrvolumen von 25.465 t auf. Hongkong rückte auf Platz 3 mit einer Abnahmemenge von 18.760 t.

Die Ausfuhren im Rindfleischsektor sind mit einem Gesamtvolumen von knapp 351.000 t gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 4 % zurückgegangen. 82 % aller Ausfuhren von frischem und gefrorenem Rindfleisch entfielen auf den Intra-EU-Handel. Der Anteil der EU-Länder sank zugunsten steigender Lieferungen in Drittländer. Die Ausfuhren in Drittländer stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 124 % auf rund 51.000 t. Der wichtigste Abnehmer außerhalb der EU ist die Türkei mit einer Abnahmemenge von 20.440 t. An zweiter Stelle folgte Russland mit rund 14.000 t.

Sämtliche Exporte im Fleischsektor beliefen sich im Berichtszeitraum auf rund 3 Mio. t im Gesamtwert von mehr als 6,6 Mrd. €. Gut 12 % davon entfielen auf Fleischwaren (Würste und Zubereitungen aus Fleisch). Die Ausfuhren von Fleischwaren stiegen gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um 9 %.