Der VDF trauert um Manfred Härtl

In der Nacht vom 15. auf den 16. November verstarb der langjährige frühere Vorsitzende des Verbandes der Fleischwirtschaft, Herr Manfred Härtl, nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren.

Mit der Übernahme des Verbandsvorsitzes setzte Manfred Härtl Maßstäbe in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Mit seinem Namen sind hohe fachliche Kompetenz, Aufrichtigkeit, Integrationskraft und große Anerkennung in der deutschen Agrarpolitik verbunden. Dank seines freundlichen und vermittelnden Wesens und mit der ihm eigenen ausgeprägten Überzeugungskraft schmiedete er aus Unternehmen unterschiedlichster ökonomischer Interessen den Verband der Fleischwirtschaft und führte ihn zu internationaler Anerkennung.

Viele Modalitäten, die den Mitgliedsunternehmen in ihrer täglichen Arbeit begegnen, sind von seiner Handschrift geprägt und werden noch lange erkennbar sein. Mit überaus großem Fleiß und analytischer Begabung stand er der Verbandsgeschäftsführung als Vorstandsmitglied und sodann als Vorsitzender über 30 Jahre lang ehrenamtlich als Rat- und Impulsgeber zur Verfügung. Mit großer Weitsicht widmete sich Manfred Härtl wirtschaftspolitischen Fragestellungen und war über etliche Wahlperioden hinweg stets ein gesuchter Gesprächspartner deutscher Agrarminister.

Seit 1966 war Manfred Härtl als geschäftsführender Gesellschafter der Unifleisch GmbH & Co. KG in Erlangen ein erfolgreicher Unternehmer der Fleischwirtschaft. Trotz seiner Belastungen und Pflichten für das eigene Unternehmen hat Herr Härtl Zeit für die gemeinsamen Brancheninteressen gefunden. Dabei waren faire Wirtschaftsbedingungen und ein fairer Umgang miteinander für Herrn Härtl immer die obersten Ziele des ehrenamtlichen Handelns. In vielen Gremien in Deutschland und der EU war Herr Härtl als äußerst kompetenter, sachorientierter Botschafter der Branche sehr anerkannt. Mit seinem überzeugenden Engagement für einen liberalen Marktzugang und gegen Wettbewerbsbehinderungen durch staatliche Eingriffe hat Herr Härtl eine Vielzahl von Regelungen verhindern und andere für die Fleischwirtschaft verbessern können.

Mit seinem branchenübergreifenden Einsatz für eine Verbesserung der Fleischqualität und für einheitliche Hygienestandards hat Herr Härtl sehr bedeutende Organisationen der Land- und Fleischwirtschaft mitbegründet, so beispielsweise den Fleischprüfring in Bayern oder die stufenübergreifende Qualitätssicherung mit der QS GmbH.

Manfred Härtl war seit 1976 Mitglied im Vorstand und von 1986 bis 2007 Vorstandsvorsitzender des Verbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels mit Vieh und Fleisch (GAVF), der nach seiner Verschmelzung mit dem Bundesverband der Versandschlachtereien (BdV) im Jahr 2001 zum heutigen Verband der Fleischwirtschaft umbenannt wurde. Im BdV hat Herr Härtl von 1978 bis zur Zusammenführung mit dem GAVF mitgewirkt und war dessen Vorsitzender von 1980 bis 1995.

Für sein nachhaltiges ehrenamtliches Engagement wurde Herr Härtl im Jahr 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im Jahr seines Ausscheidens aus dem VDF-Vorstand, 2007, wurde Herr Härtl in Anerkennung für seinen Einsatz für die Vieh- und Fleischwirtschaft in nationalen und internationalen Organisationen mit der Bayerischen Staatsmedaille in Gold und in Würdigung seiner Verdienste für die Ernährungswirtschaft und den Verbraucherschutz mit der goldenen „Prof. Niklas-Medaille“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geehrt. Im März dieses Jahres erhielt Herr Härtl das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der Verband wird das Andenken an Herrn Manfred Härtl in hohen Ehren halten.