EU – Außenhandel mit Rindfleisch im ersten Halbjahr

EU – Außenhandel mit Rindfleisch im ersten Halbjahr 2011Vergrößern Herunterladen
VDF, 21.10.2011 - Die Rindfleischexporte der EU haben sich in den ersten 6 Monaten des Jahres 2011 mit einem Gesamtvolumen von 168.000 t gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres mehr als verdreifacht. Ein gewisser Beitrag dazu lieferte die um 2 % gestiegene Rindfleischproduktion, die eine zusätzliche Menge von 72.000 t für den Export verfügbar machte. Der deutliche Exportzuwachs hat bei steigenden Rindfleischpreisen zu einer Vervierfachung des Wertes der EU-Exporte auf 542 Mio. Euro geführt.

Wichtigster Absatzmarkt war im ersten Halbjahr die Türkei, die Russland von Platz 1 der Hauptimportländer verdrängte. Die Einfuhren von Rindfleisch aus der EU in die Türkei waren in der ersten Hälfte des Vorjahres u. a. wegen hoher Zollsätze nicht möglich. Nach dem Anstieg der Nachfrage bei mäßiger heimischer Produktion hat die türkische Regierung die Importzölle im Oktober 2010 deutlich gesenkt. Mit einem Gesamtvolumen von 81.400 t wurde im ersten Halbjahr 2011 nahezu die Hälfte aller EU-Exporte in die Türkei geliefert, mehr als ein Fünftel davon stammen aus Deutschland (rund 19.000 t).

Gut ein Fünftel aller EU-Exporte wurde nach Russland exportiert. Die Einfuhren Russlands aus der EU haben sich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres fast verdoppelt. Steigender Wechselkurs des Rubels gegenüber dem Euro und Lieferengpässe aus Südamerika führten zu einer deutlichen Steigerung der Nachfrage aus der EU. Die EU-Exporte in andere Drittländer verzeichneten ebenfalls hohe Wachstumsraten.

Weiterhin rückläufig sind hingegen die EU-Importe von frischem und gefrorenem Rindfleisch, nachdem die Lieferungen aus Südamerika und Afrika deutlich sanken. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gingen die EU-Rindfleischimporte in der ersten Jahreshälfte 2011 um 10 % auf 94.500 t zurück.

Deutliche Rückgänge wurden vor allem aus Lateinamerika verzeichnet: Argentinien (-14 %), Uruguay (-16 %) und Brasilien (-3 %). Rund drei Viertel aller EU-Importe von Rindfleisch wurden immer noch aus diesen drei Ländern geliefert. Sinkende Produktion und steigende Preise haben zum Rückgang der Exporte geführt. Auch die Einfuhren aus Namibia und Botsuana verzeichneten starke Rückgänge um 50 bzw. 85 %.

Ein Teil dieser Rückgänge konnte durch zunehmende Lieferungen aus den USA (+54 %), Australien (+33 %) und Neuseeland (+17%) kompensiert werden.

Das knappe Angebot an Rindfleisch auf den Weltmärkten hat zu einem deutlichen Anstieg der Preise geführt. Die Durchschnittspreise für importiertes Rindfleisch in die EU stiegen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 22 %. Trotz des mengenmäßigen Rückganges stieg der Wert aller EU-Importe von Rindfleisch um 10 % auf 718 Mio. Euro.