EU-Agrarmärkte – Vorausschau bis 2015

VDF, 20.03.2009 - Die Europäischen Kommission hat ihre Vorausschau auf die EU-Agrarmärkte für den Zeitraum 2008 bis 2015 turnusmäßig aktualisiert.

Mittelfristig geht die Studie von moderatem Wachstum bei Produktion und Verbrauch bei Schweine- und Geflügelfleisch aus. Bei Rind- und Schaffleisch wird die Erzeugung weiter sinken. Da der Verbrauch an Fleisch insgesamt stärker ansteigen wird als die Erzeugung, geht die Nettoexportmenge der EU zurück.

In Bezug auf Schweinefleisch erwartet die Studie zwar weiteres Wachstum bei Produktion und Verbrauch aber in geringerem Maß als in den letzten 10 Jahren. Als Gründe hierfür werden die Konkurrenz durch Geflügelfleisch und die mittelfristig festen Futtermittelpreise genannt.

Für den Export wird ein deutlicher Rückgang vorhergesagt als Ergebnis der aktuellen Rezession, der restriktiven russischen Importpolitik und der starken Konkurrenz aus Erzeugerländern mit niedrigeren Kosten. Dabei wird bereits für 2009 ein massiver Einbruch der Exporte um ca. 650.000 t auf nur noch gut 1,1 Mio. t erwartet. Bis 2015 lautet die Vorhersage auf weiteres Absinken um insgesamt rund 100.000 t. Die Prognose der EU wird gestützt durch jüngste Vorhersagen des US-Forschungsinstitutes für Agrarpolitik (FAPRI) der Universität Iowa. FAPRI macht insbesondere die starke Währung und hohe Tierschutz- und Umweltauflagen für die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit der EU im Schweinefleischsektor verantwortlich.

Für die Rindfleischerzeugung wird ein Rückgang um knapp 5 % bis 2015 prognostiziert. Der Verbrauch geht nach den Erwartungen nur leicht um 0,8 % zurück. Dadurch steigt der Importbedarf um rund 60 %.

Bei Schaf- und Ziegenfleisch werden Rückgänge für Erzeugung und Verbrauch vorhergesagt. Der Importbedarf wird als stabil angesehen.

Für Geflügelfleisch prognostiziert die Studie mittelfristig einen moderaten Produktionszuwachs bei deutlich stärker wachsendem Verbrauch. In der Konsequenz werden die Importe steigen und die Exportmengen sinken. Die wettbewerbsfähigen Preise bescheren dem Geflügelfleisch zunehmende Verbraucherpräferenz gegenüber anderen Fleischarten.