Marktprognose für Rindfleisch in der EU

VDF, 12.12.2007 - Der Prognoseausschuss der EU für den Sektor Rindfleisch hat seine Markteinschätzung für die Jahre 2007 und 2008 auf der Basis der Viehzählung vom Mai/Juni 2007 und der aktuellen Entwicklung auf dem Rindfleischmarkt aktualisiert. Die Ergebnisse der jüngsten Sitzung werden im Folgenden dargestellt:

Bestände: Der rückläufige Trend wird sich im Allgemeinen weiter fortsetzen. Weniger Tiere wurden vor allem in Deutschland (-0,5 %), Dänemark (-1,3), Italien (-1,2 %), den Niederlanden (-0,5%) und dem Vereinigten Königreich (-2,5 %) gezählt. In Frankreich, wo die größten Rinderbestände zu finden sind, wurde eine leichte Zunahme (+0,5 %) beobachtet. Weitere Zuwächse wurden in Ungarn (+1,4 %) und Polen + (1,6 %) verzeichnet. Während EU-weit die Anzahl der Milchkühe zurückging (-1,1 %), waren im Bereich der Mutterkuhhaltung (Fleischrassen) z. T. deutliche Zunahmen zu beobachten: Dänemark (+13,4 %), Frankreich (+1,7 %), Deutschland (+0,2%) und Österreich (+0,2 %).

Erzeugung: Die neuste verfügbare Erhebung für 2007 weist auf einen Rückgang der EU-weiten Rinderschlachtungen um 0,4 % hin. Dazu tragen insbesondere die Rückgänge in Deutschland (-2 %) und in Polen (-18,2 %) bei. Für 2008 wird eine Stabilisierung der Schlachtzahlen erwartet.

Im Jahr 2006 belief sich die Rindfleischerzeugung der EU-15 auf 7,27 Mio. t (2005: 7,28 Mio. t). Der geringfügige Rückgang wird v. a. mit der Aufhebung der OTMS-Regelung (Schlachtungen von über 30 Monate alten Rindern) im VK in Zusammenhang gebracht. Dort stieg die Produktion um 11,1 %. Produktionszuwächse wurden aber auch in Irland (+5 %) und in Deutschland (+2,2 %) verzeichnet. Vorläufige Zahlen für 2007 weisen für die EU-27 ein leichtes Minus (-0,2 %) auf.

Verbrauch: Für 2007 wird für die EU-27 von einem stabilen Konsum von insgesamt 8,64 Mio. t ausgegangen. Der Gesamtkonsum soll auch im kommenden Jahr nahezu unverändert bleiben. Aufgrund der neusten Erweiterung der EU ist der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch jedoch nach unten gegangen.

Preise: Im Jahr 2006 sind die Rindfleischpreise wegen der Tierseuchensituation in Brasilien, der argentinischen Exportsperre und des positiven Einflusses der Geflügelgrippe auf den Rindfleischverbrauch stark nach oben gegangen. Der Jahresdurchschnittspreis für Jungbullen-Schlachtkörper der Kategorie R3 lag bei rund 316 €/100 kg. In der ersten Hälfte des Jahres 2007 gingen die Preise gegenüber dem Vorjahr nach unten. Die Preise stiegen ab dem Sommer, sie blieben jedoch im Schnitt rund 4 % unter dem Vorjahresniveau. Ein weiterer Preisanstieg wird für 2008 zu erwarten sein.

Importe: In den Monaten von Januar bis August 2007 belief sich die Gesamtimportmenge der EU auf 379.023 t (-7,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Aufgrund von Lieferengpässen aus Brasilien wird für November und Dezember ein weiterer Rückgang erwartet.

Exporte: Im Jahr 2006 exportierte die EU 231.351 t. Gegenüber 2005 entspricht dies einem Minus von 19 %. Die verfügbaren Daten für die Zeit von Januar bis Ende August 2007 zeigen einen weiteren Rückgang der EU-Rindfleischexporte um 20 % auf insgesamt 157.632 t gegenüber der Vorjahresperiode.