Australien bereitet Schutzklausel für Schweinefleischimport vor

Eckdaten des australischen Schweinemarktes 2005/06Vergrößern Herunterladen
VDF, 14.11.2007 - Die australische Regierung trifft Vorbereitungen, um eventuell eine Schutzklauselregelung gegen Schweinefleischimporte einzuführen. Anlass sind in jüngster Zeit stark gestiegene Importe, die nach Angaben der australischen Erzeugervertretung die Schweinehalter stark in Bedrängnis bringen. Die Regierung hat im Oktober eine sogenannte Sicherheitsklausel-Untersuchung eingeleitet in deren Rahmen eine öffentliche Befragung anhand eines sogenannten „Issues-Paper“ stattfindet. Die Befragung wird auf verschiedenen Ebenen bis Ende November durchgeführt. Ein erstes Ergebnis des Berichtes soll Mitte Dezember bereitstehen. Der endgültige Bericht ist für Ende März 2008 terminiert.

Momentan erfolgt der Import von gefrorenem Schweinefleisch zollfrei. Dänemark ist derzeit zweitgrößter Lieferant hinter Kanada. Gemeinsam mit den USA bestreiten die drei Lieferländer nahezu den gesamten Schweinefleischimport Australiens. Die Liefermenge Dänemarks im Jahr 2006 betrug 28.000 t mit seit Jahren steigender Tendenz. In den ersten sieben Monaten von 2007 betrug die Liefermenge Dänemarks bereits 22.000 t (ca. 38.000 t hochgerechnet auf 12 Monate). Auch die Lieferungen der anderen beiden Hauptlieferanten sind im Jahr 2007 drastisch angestiegen.

Australische Erzeugerorganisationen erhoffen sich durch eine Importrestriktion eine Erhöhung der Erzeugerpreise, die derzeit bei umgerechnet 1,30-1,40 €/kg liegen, während die Produktionskosten nach Erzeugerangaben rd. 1,80 €/kg betragen.

Die Ausgestaltung einer möglichen australischen Schutzklausel ist noch nicht festgelegt. Sollte eine Schutzmaßnahme im kommenden Jahr eingesetzt werden, müssen spürbare Auswirkungen auf den Weltmarkt erwartet werden. Auch der EU-Markt wird über die dann verringerten dänischen Exportmöglichkeiten von der australischen Einfuhrbeschränkung nicht unberührt bleiben.