Drohende Einfuhrsperre Russlands noch nicht abgewendet

VDF, 14.03.2007 - Die Europäische Kommission hat gestern und vorgestern mit dem russischen Veterinärchef in Moskau verhandelt. Im Hintergrund steht die Drohung Russlands, die Einfuhr von Fleisch aus der gesamten EU oder einzelnen Mitgliedstaaten vorübergehend zu sperren, da der russische Veterinärdienst nach dem Abzug der russischen Veterinäre aus der EU keine ausreichenden Garantien mehr über die Qualitätssicherheit der Exportlieferungen habe. Russland hatte die Vorlage entsprechender Belege (u.a. Rückstandskontrollpläne) in russischer Sprache bis zum 31.03.2007 eingefordert.

Nach ersten inoffiziellen Informationen aus der Kommission sind die Gespräche in Moskau wenig konstruktiv verlaufen. Die russische Seite macht weiterhin die Exporte aus der EU von der Vorlage bestimmter schriftlicher Berichte aus allen Mitgliedstaaten in russischer Sprache bis zum 31.03.2007 abhängig. Diese Berichte werden voraussichtlich nicht in der vorgegebenen Frist aus allen Mitgliedstaaten in der gewünschten Form vorliegen. Somit ist nicht auszuschließen, dass Russland die Einfuhr von Fleisch aus einigen Mitgliedstaaten der EU ab Anfang April vorübergehend verbieten wird. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist noch nicht sicher, ob Deutschland die geforderten Unterlagen bis Ende des Monats vollständig bereitstellen kann.

In Deutschland wurden vor wenigen Tagen zwei Betriebe für den Export nach Russland mit der Begründung gesperrt, dass bei der Einfuhruntersuchung Salmonellen gefunden wurden. Es handelt sich um einen Geflügelfleischbetrieb und einen Zerlegebetrieb in Süddeutschland. Die Betriebe müssen nun entsprechende amtliche Untersuchungsergebnisse und Bestätigungen liefern, um eine Freigabe zu erreichen.